Neben eurer Tätigkeit als Interior Designerinnen seid ihr auch in der Lehre tätig. An welchen Hochschulen arbeitet ihr zurzeit?
Susanne Brandherm: Ursprünglich habe ich meine Lehrtätigkeit an der Hochschule in Trier begonnen. Seit dem Wintersemester 2019/2020 lehre ich an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf im Bereich Ausstellungsarchitektur. Der Lehrauftrag ist gerade um den Bereich Entwurf erweitert worden.
Sabine Krumrey: Seit 2015 bin ich als Dozentin im Studiengang Raumkonzept und Design (B.A.) an der Hochschule Fresenius, Fachbereich Design | AMD in Hamburg tätig. Parallel zur Dozentenarbeit begleitete ich dieses Semester gleich sechs Studierende bei ihrer Bachelorarbeit.
Was reizt euch besonders an der Lehrtätigkeit?
Susanne Brandherm: Bei der Lehre wähle ich Themen, die ich als Planungsaufgabe auch gerne selbst bearbeiten möchte. Es macht mir riesigen Spaß, mit den Studierenden zu arbeiten. Es ist einfach spannend, die unterschiedlichen Herangehensweisen und kreativen Gedankengänge der Nachwuchsdesigner mit zu entwickeln.
Sabine Krumrey: Die Motivation hierfür ist sehr einfach: es macht Spaß mit Studierenden zu arbeiten, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen die Werte und Inhalte unseres Berufes nahe zu bringen. Der Lohn dafür ist der Blick der jüngeren Generation für Neues – dadurch entsteht häufig Überraschendes.
An welchen Projekten arbeitet ihr aktuell mit den Studierenden?
Sabine Krumrey: In gemeinsamer Projektarbeit mit Prof. Stephan Exsternbrink. Professur für Designprozesse, begleitete ich im Wintersemester 2020/2021 gleich zwei Semesterjahrgänge des Studiengangs Interior Design (B.A.). Eine der Aufgaben, die wir den Studierenden des 3. Semesters gestellt hatten, lautete: Entwicklung einer großmaßstäblichen Ausstellung unter der Überschrift „Pandemische Räume“.
Susanne Brandherm: Letztes Jahr war das Semesterprojekt eine Filmpremiere im Düsseldorfer Kino „Cinema“. Dieses Jahr gestalten wir einen „Salon on the Water“ auf dem Boot „Black Pearl“ im Düsseldorfer Medienhafen. Beide Projekte finden in realen Räumen statt.
Worum geht es genau bei diesen Projekten?
Sabine Krumrey: Rückblickend von 2024 soll bei dem Projekt „Pandemische Räume“ eine Auswahl zentraler Momente gesellschaftlicher, medizinischer, logistischer oder psychischer Herausforderungen der globalen Gesellschaft in den Jahren 2020 und 2021 aufgezeigt werden. Im Fokus steht eine Ausstellungsgestaltung mit dem Raum als Bedeutungsträger. Den Ausgangspunkt bilden die eigenen Erfahrungen der Pandemiezeit mit speziellem Augenmerk auf alle Momente räumlicher Natur von Nähe und Distanz. Dazu kann das Erleben in allen Räumen des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens zählen. Ort der Ausstellung ist das ehemalige Art Kite Museum in Detmold, heute Kulturfabrik Hangar 21 (Architekten von Gerkan, Marg und Partner).
Susanne Brandherm: Die Idee hinter dem Semesterprojekt ist es, einem Printmedium räumliche und mobile Präsenz zu geben, die es sichtbarer und nahbarer macht. Der Titel „Salon on the Water – ein Magazin lädt ein“ spiegelt das wider. Die Studierenden durften sich ein Printmagazin auswählen, zu dem das Storyboard für die Veranstaltung entwickelt wurde. Dieses diente dann auch als Grundlage für die Ausarbeitung. Das Boot im Düsseldorfer Medienhafen ist in seiner Raumstruktur und Atmosphäre neu definiert worden – Corporate Identity war hierbei der wichtigste Parameter. Es sind beeindruckende Entwürfe entstanden, die in der realen Umsetzung sicher „Wellen schlagen“ würden.