Gerhard List, Vorstandsvorsitzender der List AG, entwickelt mit unserem Büro gerade ein Office-Konzept für zwei neue Standorte seines Unternehmens. Wir sprachen mit ihm über die Anforderungen an moderne Office-Welten.
Sie planen zurzeit zwei Büroneubauten für Ihr Unternehmen. Welches Office-Konzept setzen Sie dabei mit brandherm + krumrey um?
Das Büro von morgen muss vieles können. Es muss „laut sein und leise“, wie Raphael Gielgen, Head of Research des Schweizer Design-Unternehmens Vitra, es formuliert hat. Wir benötigen ein hohes Maß an Flexibilität, um unsere Bürowelt unseren jeweiligen Ansprüchen ständig anpassen zu können. Deshalb vermeiden wir möglichst ortsfeste, starre Einbauten und planen die Gebäude von innen nach außen. Die Gebäudehülle folgt dieser Idee durch ein klares, einfaches Tragwerkskonzept aus Stützen und Trägern, das auf zwei Ebenen ca. 3.500 Quadratmeter Bürofläche bei einer Raumhöhe von sechs Metern (!) entstehen lässt.
Welche Anforderungen stellen Sie an die Planungsarbeit?
Bei aller formalen Schlichtheit der Erscheinung legen wir trotzdem großen Wert auf hohe architektonische Qualität. Wesentlich für das funktionale Konzept sind aber nicht die Fassaden, sondern der Innenraum. Für dessen Entwicklung und Gestaltung brauchten wir einen Partner mit großer Lust an der Umsetzung einer solchen, äußerst flexiblen Bürowelt mit hoher Aufenthaltsqualität. Im Bereich der Arbeitsplätze soll alles möglichst mobil sein, so dass die Mitarbeiter ihre Umgebung dynamisch besiedeln und nach persönlichen Bedürfnissen gestalten können. Der Input, den uns brandherm + krumrey während der bisherigen Planung hierzu gegeben hat, war sehr überzeugend.[vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“54168″ img_size=“full“][vc_single_image image=“54170″ img_size=“full“]Was schätzen Sie besonders an der Zusammenarbeit?
Wir schätzen die Professionalität und den Austausch – fachlich präzise und persönlich angenehm. Für uns ist natürlich die Erfahrung des Büros mit dem Thema Office sehr wichtig. Sie denken schon seit langem intensiv über zukünftige Formen und Bedürfnisse von Büroarbeit nach und setzen das in gelungene Innenarchitektur und Gestaltung um. Wir brennen für eine gemeinsame Sache und es ist gut, einen Partner an der Seite zu haben, der unsere Vorstellungen spiegelt und mit uns gemeinsam realisiert.
Denken Sie, dass die Erfahrungen aus der Corona-Krise auch darüber hinaus Einflüsse auf die Entwicklung der Büroarbeit haben werden?
Wir reden seit Jahren über digitale Arbeitsformen wie Video Conferencing, die jetzt plötzlich auch funktionieren. Das wird sicher bleiben. Ich denke auch, dass ein hohes Maß an Flexibilität bei der Büroarbeit Bestand haben wird. Es wird vermutlich vielfältiger und bunter. Und wir werden offener für Veränderungen sein.
Ihr Unternehmen entwickelt und realisiert unter anderem Immobilienprojekte im Bereich Office. Was erwarten Sie mit Blick auf die zukünftige Marktentwicklung?
Es wird aktuell die Frage gestellt, ob wir zukünftig weniger Büroimmobilien brauchen. Vor dem Hintergrund von Homeoffice und Videotelefonie könnte man das ja annehmen. Ich glaube allerdings eher, dass wir nicht weniger, sondern andere Büros haben werden. Der Bedarf an flexiblen und intelligent geplanten Bürowelten wird aber nach wie vor sehr hoch sein.