Mit immer komplexeren Datenmodellen können wir Planungsprozesse präziser gestalten und optimieren. Außerdem können wir die Qualität eines Projektes immer anschaulicher vermitteln. Auf der anderen Seite befinden wir uns damit zu einem sehr frühen Zeitpunkt in einem sehr konkreten Planungsstadium. Was die fortschreitende Digitalisierung für uns bedeutet, beschreiben wir im folgenden Kurzinterview:
Verändert die fortschreitende Digitalisierung eure Arbeit als Interior Designerinnen? Wenn ja, mit welchen Auswirkungen?
Die Arbeitsweise von Innenarchitektinnen verändert sich und entwickelt sich weiter. Das Arbeiten kann heute teilweise ortsungebunden stattfinden, was Planungsprozesse flexibler und effizienter macht. Gleichzeitig nimmt die Transformationsgeschwindigkeit enorm zu. Der Austausch von Informationen und Daten ist von überall her und in Echtzeit möglich. Für die Zusammenarbeit mit Fachplanern bringt das entscheidende Vorteile. Mit immer komplexeren Datenmodellen können Planungsprozesse präziser gestaltet und optimiert werden. Fehlerquellen werden so frühzeitig erkannt und vermieden. Komponenten wie Licht oder Materialien lassen sich außerdem viel früher in den Projektentwurf einbeziehen und durch einen Klick einfacher verändern.
Welche Relevanz hat Social Media für eure Kommunikation und Selbstdarstellung? Welche Chancen verbindet ihr damit?
Das wichtigste Medium für die Darstellung unserer Arbeit bleibt für uns die eigene Website, die wir im letzten Jahr neu gestaltet haben. Für die Selbstdarstellung ist sie im unseren Augen inhaltsvoller und prägnanter als Social-Media-Formate. Als Ergänzung der Website nutzen wir aber gerne regelmäßig Facebook und Instagram, um neueste Inhalte und Fotos zu posten. Hier verweisen wir nicht nur auf aktuelle Projekte und Veranstaltungen, sondern zeigen auch, was uns bei unserer Arbeit inspiriert.
Welche Möglichkeiten seht ihr für die Zukunft im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung digitaler Medien? Seht Ihr auch Risiken?
Dank virtueller 3D-Modelle können wir die Qualität eines Projektes immer anschaulicher vermitteln. Realitätsnahe Renderings werden ja mittlerweile erwartet und durch Virtual Reality zunehmend komplexer. Das ermöglicht eine bessere Vorstellung vom Entwurf seitens der Auftraggeber. Auf der anderen Seite befinden wir uns damit zu einem sehr frühen Zeitpunkt in einem sehr konkreten Planungsstadium. Das kreative, spielerische Entwerfen wird damit aus unserer Sicht eingeschränkt. Auch besteht die Gefahr, dass Planungsleistungen reduziert werden – z.B. wenn der Auftraggeber das Rendering als alleinigen Maßstab für die Umsetzung nimmt. Darunter leidet die Qualität eines Projektes erheblich, da die Detailtiefe in der Ausführung nicht mehr gewährleistet ist. Anderseits tragen digitale Tools zu einer immer besseren Vernetzung und zu einem besseren Informationsfluss in der Teamarbeit bei. Die Auseinandersetzung mit digitalen Medien bleibt daher spannend, denn sie werden unsere Arbeitsweise weiter verändern.